Google kauft Windkraftanlagen-Hersteller Makani Power

23/05/2023
Flug-Windkraftanlage Makani Power
Mit Kleinwindanlage in 300 Metern Höhe Strom ernten

Aktueller Hinweis vom März 2023:
Makani Power ist nicht mehr am Markt, die Internetseite ist offline.
Im Februar 2020 hat Google die gemeinsame Zusammenarbeit beendet, siehe hier.
Anscheinend haben die Gründer keinen weiteren Investor gefunden.

Der Technologiekonzern Google kauft einen Produzenten sogenannter Flug-Windkraftanlagen, deren Funktionsweise sich drastisch von herkömmlichen Windkraftwerken unterscheidet. Die Windturbinen von Makani Power starten mit einer Leistung von 30 kW und fallen somit auch in das Kleinwindkraft-Segment.

Funktionsweise der Flug-Windkraftanlagen von Makani Power

Anstatt auf einem statischen Mast befinden sich die Strom erzeugenden Rotoren von Makani Power auf einem kleinen  Fluggerät, welches einem Segelflugzeug ähnelt. Das Fluggerät wird über ein Seil mit der Basisstation am Boden verbunden. Die Flug-Windkraftanlage erreicht eine Höhe von rund 350 m und kann somit Windverhältnisse nutzen, von denen Großwindkraftanlagen weit entfernt sind. Mit steigender Höhe nimmt die mittlere Windgeschwindigkeit pro Jahr zu. Ab einer Höhe von rund 200 Metern hat die Erdoberfläche keinen Einfluss mehr auf die Windverhältnisse, Hindernisse bremsen den Wind nicht mehr aus. Flug-Windkraftwerke unterliegen optimalen Windbedingungen.  Vor allem bei Kleinwindanlagen mit typischen Masthöhen bis 30 Meter wirkt sich die Umgebung stark auf das Ertragspotenzial aus. Tipp: Mit dem Rechner für Kleinwindanlagen kann man die Zusammenhänge zwischen Standort-und Windbedingungen in Erfahrung bringen.

Fliegende Kleinwindanlage
Neue Technik: Fliegende Kleinwindanlagen

Wenn in 200 Meter Höhe eine Windgeschwindigkeit von 3,5 m/s erreicht wird, steigt das Fluggerät in die Höhe. Die Rotoren fungieren dann als Propeller, wie man es von herkömmlichen Flugzeugen kennt. Die Flug-Windturbine steigt kreisförmig zur gewünschten Höhe auf. Die Rotoren fangen an Strom zu produzieren, welcher über das Halteseilt zur Bodenstation abgeführt wird. Wenn die Windenergie für eine Stromproduktion zu gering ist, wird die Flug-Windkraftanlage zur Bodenstation gezogen.

Google investiert in Erneuerbare Energien

Google ist weit mehr als eine Suchmaschine, sondern ein Technologiekonzern, der nicht nur in Internet-Startups investiert. Das Engagement für Erneuerbare Energien durch Google hat viele Formen angenommen, wie man auf folgender Seite von Google in Erfahrung bringen kann. Sehr erfreulich, dass Google in ein Unternehmen investiert, welches auch Kleinwindanlagen abdeckt. Die 30 kW Flug-Windturbine von Makani könnte als dezentraler Stromproduzent eingesetzt werden. Es kämen auch solche Standorte in Frage, die für herkömmliche Kleinwindkraftanlagen beispielsweise aufgrund starker Bewaldung nicht geeignet sind.

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Über den Autor

Patrick Jüttemann

Patrick Jüttemann ist neutraler Experte für Kleinwindkraftanlagen und Autor diverser Fachpublikationen. Er ist Gründer und Inhaber des 2011 gestarteten Kleinwindkraft-Portals und des dazugehörigen YouTube-Kanals "Kleinwindkraft".
Er ist international anerkannter Experte zu gewerblichen und privaten Kleinwindanlagen für die lokale Energieversorgung. Dazu gehört die Integration von Photovoltaik und Stromspeichern.
Seine Arbeit als Autor ist durch aktuelle Marktanalysen, wissenschaftlich fundierte Berichte und Verbraucherschutz gekennzeichnet. Als Experte wird er in diversen renommierten Zeitschriften wie beispielsweise der ZEIT, F.A.Z. und c’t (Heise Gruppe) zitiert.