Photovoltaikanlage fürs Einfamilienhaus: der ehrliche Ratgeber

Photvoltaikanlage Eigenheim

Mit einer Photovoltaikanlage kann man 20 bis 30 Jahre lang günstigen und sauberen Strom erzeugen. Sofern du bei Planung und Auswahl die richtigen Entscheidungen triffst!

Was müssen private Hausbesitzer wirklich wissen, bevor sie sich für die Installation einer Solaranlage auf ihrem Eigenheim entscheiden?

In einem Markt voller Werbeversprechen und vielfältiger Angebote ist es essenziell, klare und unabhängige Informationen zu haben. Dieser Artikel dient als ehrlicher Ratgeber, fernab der Verkaufsinteressen der Anbieter. Fundiertes Wissen von neutralen Experten mit einem Herz für den Verbraucherschutz.

Fokus des Beitrags sind Solarstromanlagen auf Dächern von Eigenheimen. Private Photovoltaikanlagen haben in der Regel eine Leistung zwischen 5 und 15 kW. 


Ist eine Photovoltaikanlage immer sinnvoll?

Die kurze Antwort lautet: Nein. Bevor du dich für eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) entscheidest, sollten einige Ausschlusskriterien geprüft werden. Nicht jedes Hausdach eignet sich für die Installation einer Solaranlage. Wichtige Faktoren, die gegen eine Photovoltaikanlage sprechen können, umfassen:

Dach-Statik: Nicht jedes Dach kann das zusätzliche Gewicht der Solarmodule tragen. Eine Überprüfung der Statik ist essentiell und wird in der Regel von einem Solarfachbetrieb durchgeführt.

Zustand des Daches: Bedenke die Langlebigkeit der Dachdeckung. PV-Anlagen können mehr als 20 Jahre betrieben werden. Während dieser Zeit sollten keine Dachreparaturen, wie der Austausch von Ziegeln, durchgeführt werden.

Starke Verschattung: Großflächige Verschattung, besonders im Sommer, kann den Ertrag der Anlage signifikant mindern. Ursachen hierfür können beispielsweise hochgewachsene, immergrüne Nadelbäume in direkter Nähe sein. Bei Zweifeln, einen unabhängigen Energieberater fragen, z.B. von einer Verbraucherzentrale oder Solarverein.

Photovoltaik Dach Verschattung

Schatten auf einem Solardach sollte nicht zur Mittagszeit sein

Ausrichtung und Neigung: Geeignete Dachausrichtungen sind westlich, östlich oder südlich. Norddächer sind nur bei sehr flacher Neigung geeignet, da sie weniger Sonneneinstrahlung erhalten.

Wann lohnt sich eine PV-Anlage?

Eine Photovoltaikanlage ist besonders wirtschaftlich, wenn sie günstigeren Strom produzieren kann als der aktuelle Preis für Netzstrom. Der Schlüssel zur Rentabilität liegt in den Kosten pro Kilowattstunde (kWh) im Vergleich zum Strompreis aus dem Netz:
Kosten für Solarstrom: Etwa 12 Cent pro kWh.
Strompreis für Haushalte: Derzeit zwischen 25 und 30 Cent pro kWh.

Dies bedeutet, dass Solarstrom in der Regel nur die Hälfte dessen kostet, was Sie sonst für Netzstrom bezahlen würden. Allerdings ersetzt nur der selbst verbrauchte Strom den teureren Netzstrom. Der nicht selbst verbrauchte Teil Ihrer Solarproduktion wird ins Netz eingespeist und derzeit mit rund 8 Cent pro kWh vergütet.

Die Rendite einer Photovoltaikanlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Entwicklung des Strompreises, den Gesamtkosten der Anlage und dem Ertrag der Solaranlage. Eine individuelle Berechnung durch einen neutralen Energieberater ist empfehlenswert, da Fachbetriebe oft zu optimistisch kalkulieren.

In der Summe lohnt sich eine PV-Anlage für die meisten Häuser nach 20 Jahren deutlich. Man kann Stromkosten sparen im Vergleich zur Vollversorgung aus dem Netz. Weitere Infos zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen gibt es vom Fraunhofer-Institut ISE: PV-Fakten Deutschland.

Mit welchen Kosten muss man für eine Solaranlage rechnen?

Von 2022 bis 2024 erlebten wir starke Schwankungen im Preisgefüge von Photovoltaikanlagen. In den Jahren 2022 und 2023 starker Anstieg, im Jahr 2024 dagegen deutlich sinkende Preise.

Für eine PV-Anlage ohne Speichersystem liegt der Preis momentan bei etwa 1.300 Euro pro Kilowatt installierter Leistung. Eine private Anlage mit 10 kWp Leistung würde somit 13.000 Euro kosten.

Photovoltaik Kosten und Wirtschaftlichkeit

Beim Vergleich von Angeboten solltest du nicht nur auf die Investitionskosten schauen. Eine auf den ersten Blick günstig erscheinende Anlage kann langfristig gesehen eine weniger rentable Entscheidung darstellen! Mehr dazu unten im Kapitel zur Auswahl von Anbietern.

Was ist die optimale Größe für meine Photovoltaik-Anlage?

Bei der optimalen Größe einer Photovoltaikanlage (Dimensionierung) kann man verschiedene Werte betrachten: Dachfläche bzw. Modulfläche in Quadratmeter, Leistung in kW, oder jährlicher Solarertrag in kWh.

Man sollte sich bei dieser Frage nicht den Kopf zerbrechen, denn die optimale Größe gibt es nicht. Alleine deshalb, weil der Strombedarf eines Haushalts wahrscheinlich mit den Jahren steigen wird und die Solaranlage mitwachsen müsste. Mit E-Auto und Wärmepumpe kann der Strombedarf eines Privathauses auf über 10.000 kWh steigen.

Deshalb hört man von Experten häufig: das Dach vollmachen mit Modulen, wenn das Budget vorhanden ist.

Größe PV-Anlage

Dach voll belegt mit Solarmodulen

Für Einfamilienhäuser kann dies bedeuten, dass eine Anlagengröße von 10 bis 15 kW oder mehr angemessen ist. Eine wichtige Grenze ist dabei die Marke von 30 kWp (Kilowatt peak), da Anlagen bis zu dieser Größe von der Einkommensteuer befreit sind. Zudem würde eine Anlage mit einer Leistung über 30 kWp zu groß dimensioniert sein, der Eigenverbrauch des Sonnenstroms wäre zu gering, man würde viel ins öffentliche Netz einspeisen. Diese Konstellation ist nicht wirtschaftlich. 

Faustregel: Leistung (kW) - Stromertrag (kWh) - Dachfläche

Bei der Planung Ihrer Photovoltaikanlage ist es hilfreich, die Zusammenhänge zwischen den Schlüsselparametern zu verstehen:

Leistung in Kilowatt (kWp): Die installierte Nennleistung der Anlage, die angibt, wie viel Strom unter idealen Bedingungen produziert werden kann. Mit drei modernen Solarmodulen kann man bei optimaler Sonneneinstrahlung etwa 1 kW Nennleistung erzeugen.

Ertrag in Kilowattstunden (kWh): Viel entscheidender als die reine Leistung ist der tatsächliche Ertrag der Solaranlage in kWh. Bei guten Bedingungen liegt der jährliche Stromertrag bei einem Kilowatt installierter Leistung bei etwa 1.000 kWh.

Dachfläche in Quadratmetern (qm): Die für die Installation benötigte Fläche. Für 1 kW Leistung benötigt man ca. 4 bis 5 qm Dachfläche. Eine Anlage mit 10 kW Nennleistung benötigt somit eine Dachfläche von etwa 50 qm.

Der Verbrauch eines 4-Personen-Haushalts liegt im Schnitt bei rund 4.000 kWh Strom jährlich. Eine 10 kW starke PV-Anlage würde jährlich etwa 10.000 kWh Strom produzieren. Genug Energie für den wahrscheinlichen Fall, dass der Strombedarf in der Zukunft steigt, z.B. durch die Anschaffung eines E-Fahrzeug.

Erfolgsfaktor #1: Hoher Eigenverbrauch des Solarstroms

Das Erfolgsrezept #1: man sollte einen möglichst hohen Eigenverbrauch des Photovoltaik-Stroms haben. Sonnenstrom selbst verbrauchen, anstatt ihn einzuspeisen!

Genau das ist der Schlüssel zur Maximierung der Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage. Der selbst genutzte Strom ist weitaus wertvoller, da er den Kauf teurerer Energie aus dem Netz ersetzt. Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde Strom spart Kosten, die sonst für den Bezug von Strom aus dem Netz angefallen wären – mit Preisen, die derzeit bei etwa 30 Cent pro kWh liegen.

Die Einspeisevergütung für ins Netz eingespeisten Solarstroms beträgt zurzeit lediglich etwa 8 Cent pro kWh. Daher ist es finanziell wesentlich attraktiver, so viel Strom wie möglich selbst zu verbrauchen.

Photovoltaik Ostdach und West-Dach

Ost-West-Ausrichtung der Module begünstigt hohen Eigenverbrauch

Der typische Eigenverbrauchsanteil ohne Speichersystem liegt bei etwa 30 Prozent, kann aber durch intelligentes Energiemanagement und angepasstes Verbraucherverhalten deutlich gesteigert werden.

Durch einen digitalen Energiemanagers werden beispielsweise Geräte wie die Waschmaschine oder die Wallbox für das E-Auto dann aktiviert werden, wenn die Sonne scheint. Im Homeoffice bei Sonne das E-Auto laden: günstiger und klimafreundlicher kann man nicht tanken.

Autarkie: Unabhängigkeit von Stromkonzernen

Autarkie bedeutet, wie viel Stromverbrauch eines Jahres man durch die Sonne selbst decken kann. Mit Stromspeicher sind Werte bis 70 Prozent möglich. Dann werden übers Jahr nur 30 % aus dem Stromnetz gekauft. So wird man unabhängiger von den Energiekonzernen.

Wer die Autarkie fürs Haus ausreizen will, der sollte die Installation einer Kleinwindanlage prüfen. Allein mit Photovoltaik wird es im Herbst und Winter eine Stromlücke geben, genau zu dieser Zeit ist der Wind besonders stark. Photovoltaik und Kleinwindkraft ergänzen sich optimal. Aber Vorsicht: man muss eine windstarke Lage haben, mitten im Wohngebiet ist das nicht der Fall.

Komponenten eines Photovoltaik-Systems

Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) für ein Einfamilienhaus besteht aus weit mehr als nur den Solarmodulen auf dem Dach. Für eine effektive Eigenversorgung ist es entscheidend, das komplette System im Blick zu haben. Eine kluge Systemplanung und die Integration dieser Komponenten sorgen dafür, dass der Eigenverbrauch von Solarstrom maximiert und langfristig Energiekosten gesenkt werden können.

Solarmodule

  • Kernbestandteil einer PV-Anlage sind Photovoltaikmodule, die als modulare Solar-Kraftwerke das Sonnenlicht in Strom umwandeln. Der zentrale Energielieferant des Systems.
  • Die Größe und Anzahl der Solarmodule bestimmt die Anlagengröße, die auf die spezifische Dachfläche und den Stromverbrauch des Hauses abgestimmt werden muss.
  • Es gibt unterschiedliche Modularten, z. B. Glas-Glas-Module und Glas-Folie-Module, die sich in Langlebigkeit und Preis unterscheiden.
  • Es gibt verschiedene Zelltechnologien wie PERC, TOPCon, HJT und IBC, die alle ihre Vor- und Nachteile haben, z. B. in Wirkungsgrad und Kosten. Die Auswahl der Zelltechnik ist jedoch oft weniger entscheidend für den langfristigen Erfolg der Anlage. Wichtiger ist eine zukunftsfähige Planung des Gesamtsystems.

Solar-Wechselrichter

  • Wechselrichter wandeln den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom (DC) in haushaltsüblichen Wechselstrom (AC) um.
  • Es gibt verschiedene Typen: String-Wechselrichter für mehrere Module in Serie und Mikro-Wechselrichter, die pro Modul arbeiten und bei Verschattungen vorteilhaft sind.
  • Ein Hybrid-Wechselrichter wandelt PV-Strom (Gleichstrom) in Wechselstrom für den direkten Verbrauch im Haus, speichert überschüssigen Strom im Speicher und wandelt bei Bedarf den Gleichstrom des Batteriespeichers wieder in Wechselstrom um.

Montagesystem

  • Sicherung der Solarmodule auf Schräg- oder Flachdächern.
  • Witterungsbeständig und flexibel in der Ausrichtung.

Stromspeicher (optional)

  • Speichert überschüssigen Strom der PV-Anlage für den späteren Verbrauch. Wird primär genutzt, um die Nacht zu überbrücken. Nur notwendig, wenn  man eine hohe Eigenversorgung beabsichtigt.
  • Bei der Integration eines Speichers gibt es zwei Hauptarten: die DC-Kopplung, bei der der Speicher direkt an die Solarmodule angeschlossen wird, und die AC-Kopplung, bei der der Speicher nach dem Wechselrichter im Wechselstromnetz integriert wird.

Kleinwindanlage (optional)

  • Kann Solarenergie als Energielieferant im Herbst und Winter perfekt ergänzen.
  • Separater Wind-Wechselrichter notwendig. Windanlage nicht auf dem Dach installieren, sondern auf Mast neben dem Gebäude.
  • Unbedingt Voraussetzung: windstarker Standort. Mitten in bebauten Gebieten ist zu wenig Wind.

Energiemanagement

  • Durch ein intelligentes Energiemanagement wird der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms im Einfamilienhaus optimiert, was die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage deutlich steigert.
  • Neben Software kommt oft ein extra Hardware-Gerät zum Einsatz.
  • Die Lösung fürs Energiemanagement muss flexibel für die Integration weiterer Verbraucher sein.

Wallbox (Integration Ladestation)

  • Ladestation für E-Autos.
  • Das Energiemanagement sorgt dafür, dass man mit dem eigenen Solarstrom tankt, günstiger kann man nicht Auto fahren!

Wärmepumpen-Integration

  • Die Wärmepumpe ist eine Heizung, die als Zusatzenergie Strom benötigt.
  • Muss in das Energiemanagement eingebunden werden, damit Solarstrom genutzt werden kann.

Heizstab im Pufferspeicher

  • Nutzt überschüssigen Solarstrom zur Warmwasserbereitung.
  • Ebenfalls Integration ins Energiemanagement notwendig.

Smart Meter

  • Intelligente Stromzähler, die sowohl den Stromverbrauch als auch die Einspeiseleistung einer Photovoltaikanlage in Echtzeit messen.
  • In Deutschland ab einer Anlagengröße von 7 kWp verpflichtend. Ab 2025 müssen Haushalte mit mehr als 6.000 kWh Stromverbrauch jährlich einen Smart Meter installieren.
  • Vorteil: Nutzung dynamischer Stromtarife möglich. So können beispielsweise Wärmepumpe, E-Auto oder Stromspeicher im Winter nachts den günstigen Strom von Windparks nutzen.

App und/oder Online-Plattform

  • Überwachung und Steuerung des gesamten Systems per Smartphone oder Computer.
  • Bei Fehlererkennung wie reduzierten Stromerträgen kann sofort reagiert werden.

Wie sinnvoll ist ein Batteriespeicher?

Die Entscheidung für oder gegen einen Batteriespeicher hängt stark von deinen persönlichen Präferenzen ab. Ist Autarkie besonders wichtig, empfiehlt sich die Anschaffung eines Stromspeichers. Legst du hingegen mehr Wert auf die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage, könntest du zunächst auf den Batteriespeicher verzichten.

Denn es ist eine weitere Option, die PV-Anlage ein bis zwei Jahre ohne Speicher zu betreiben. Anschließend kannst du basierend auf deinen Erfahrungen entscheiden, ob und in welcher Größe ein Nachrüsten sinnvoll ist.

Die Dimensionierung des Batteriespeichers sollte den nächtlichen Stromverbrauch abdecken können. Man kann auch folgende Faustregel anwenden: pro 1.000 kWh Jahresverbrauch etwa 1 kWh Speicherkapazität. Beispiel: wenn ein Haushalt pro Jahr 5000 kWh Strom verbraucht dann sollte der Speicher eine Kapazität von 5 kWh haben. Vorsicht: es werden oft zu große Stromspeicher verkauft. Das verteuert unnötig dein System. 

Welche Solarmodule sind empfehlenswert?

Bei der Wahl der Module können viele Stunden mit Recherchen verbracht werden. Es gibt eine Vielzahl von Faktoren wie Hersteller, Modulwirkungsgrad, Nennleistung und Zellentyp zu berücksichtigen. Diese Suche kann jedoch oft mehr Fragen aufwerfen, als sie beantwortet.

Der Fokus sollte auf bewährten Markenprodukten von etablierten Herstellern liegen. Langjährige Präsenz auf dem Markt ist ein Indikator für die Zuverlässigkeit eines Anbieters und dessen Produkte. Es gibt auch Hersteller von Solarmodulen aus Deutschland.

Solarmodule Typen Technologie

Auch hier gilt: nicht nur auf den Preis zu achten. Günstige Angebote von unbekannten Herstellern aus Fernost könnten langfristig zu Herausforderungen führen, beispielsweise wenn es um Garantieansprüche geht.

Experten wie Chefredakteur Heiko Schwarzburger vom Fachmagazin Photovoltaik, raten für private Hausbesitzer oft zu Glas-Glas-Modulen. Diese sind zwar teurer als Standardmodule, bieten jedoch aufgrund ihrer Robustheit und Langlebigkeit eine höhere Sicherheit und sind häufig mit längeren Garantiezeiten von bis zu 30 Jahren versehen. Insgesamt wird sich das oft lohnen.

Große Dachanlage oder kleines Balkonkraftwerk ?

Große Anlagen auf Dächern sind deutlich wirtschaftlicher als kleine Balkonkraftwerke. Die kleinen Stecker-Solaranlagen eignen sich eher für den Einsatz in der Wohnung oder für Mieter von Einfamilienhäusern. 

Besitzer eines Eigenheims mit verfügbarer Dachfläche sollten jedoch die Installation einer größeren Photovoltaikanlage in Betracht ziehen. Große Dachanlagen ermöglichen es, ausreichend günstigen und klimafreundlichen Strom zu erzeugen, um den Energiebedarf eines Haushalts nennenswert zu decken und tragen somit wesentlich zur Reduktion der Stromkosten und des CO2-Fußabdrucks bei.

Stecker-Solaranlage - Balkonkraftwerk

Solares Balkonkraftwerk ist eher was für die Wohnung

Ist eine PV-Anlage sinnvoll für den Klimaschutz?

Neben den wirtschaftlichen Vorteilen spielen Photovoltaikanlagen auch eine entscheidende Rolle im Umweltschutz. PV-Anlagen sind Klimaschutz-Technik in Reinform und zeichnen sich durch eine positive Ökobilanz aus. Sie vermeiden deutlich mehr CO2, als für ihre Produktion benötigt wird. Wie Bäume, die CO2 binden, leisten auch Solaranlagen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Eine Anlage mit einer Leistung von 10 kWp kann ungefähr sechs Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Das entspricht in etwa der Menge, die ein Bundesbürger im Durchschnitt pro Jahr verursacht. Zum Vergleich: Es wären 480 große Waldbäume nötig, um denselben Effekt zu erzielen. Mit einer PV-Anlage auf deinem Dach trägst du also erheblich zum Schutz unseres Planeten bei.

Welchen Anbieter auswählen?

Eine PV-Anlage ist eine langfristige Investition, die bis zu 30 Jahre in Betrieb sein kann. Während dieser Zeit kann es immer mal wieder zu Defekten kommen, weshalb ein zuverlässiger und schneller Service vor Ort von großer Bedeutung ist. Deshalb mein Tipp: Entweder entscheidest du dich für einen regionalen Solarfachbetrieb mit einer guten Reputation oder für einen deutschlandweit agierenden Systemanbieter, der einen Partnerbetrieb in deiner Nähe hat.

Solar Fachbetrieb

Die professionelle Planung des Gesamtsystems ist entscheidend, da die PV-Anlage nur ein Teil eines umfassenden Energiesystems ist. Dieses muss flexibel genug sein, um zukünftigen Anforderungen wie dem Anschluss einer Wallbox (E-Ladestation) gerecht zu werden. Besonders wichtig ist dabei ein Konzept zur Steuerung und Maximierung des Eigenverbrauchs der Sonnenenergie, da hier der Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit deiner Solaranlage liegt.

Ein häufiger Fehler ist es, primär auf den Angebotspreis zu schauen. Das günstigste Angebot ist nicht automatisch das Beste. Eine scheinbar preiswerte PV-Anlage, die du vielleicht über ein Online-Vergleichsportal findest, erfüllt oft nicht die wichtigen Kriterien für ein langfristig erfolgreiches Solarsystem für dein Eigenheim.

Manche Angebote sind schön gerechnet. Auf dem Papier sieht das fantastisch aus, es wird einem ein hoher theoretischer Gewinn durch die Solaranlage suggeriert. Beispielsweise werden die Stromerträge viel zu hoch angesetzt. Die Realität sieht dann aber ganz anders aus. Das merkst du erst, nachdem die Solaranlage ein Jahr in Betrieb war. 

Marktakteure der Photovoltaik-Branche

Der Photovoltaik-Markt ist geprägt von einer Vielzahl an Akteuren, die unterschiedliche Dienstleistungen und Produkte anbieten. Für private Hausbesitzer und kleine Unternehmen stehen dabei folgende Hauptakteure im Fokus:

Lokale Fachbetriebe:
Diese Handwerksbetriebe übernehmen die Installation und Wartung der Photovoltaikanlagen. Ein Vorteil ist die persönliche Betreuung und schnelle Reaktionszeit bei Problemen. Jedoch sind diese Betriebe oft ausgelastet, weshalb eine frühzeitige Anfrage ratsam ist.

Systemanbieter:
Diese oft deutschlandweit tätigen Unternehmen bieten Komplettlösungen an, die alle notwendigen Komponenten wie Solarmodule, Wechselrichter, Speicher und Montagesysteme umfassen. Sie übernehmen meist auch die Planung und Installation, arbeiten oft mit lokalen Partnern zusammen und bieten flexible Finanzierungsmöglichkeiten.

Ingenieurbüros:
Diese spezialisieren sich auf die umfassende Planung und Konzeption von Solarsystemen, oft in komplexen Situationen wie verschatteten Dächern. Ingenieurbüros arbeiten in der Regel mit Handwerkspartnern zusammen, um die Installation umzusetzen.

Großhändler:
Obwohl Großhändler nicht direkt an Endkunden liefern, sind sie wichtige Partner für lokale Handwerksbetriebe und bieten eine größere Produktauswahl an, was Flexibilität bei der Komponentenwahl ermöglicht. Es gibt speziell auf Photovoltaik spezialisierte Großhändler wie Memodo und Krannich Solar, die viel Expertise mitbringen und ihre Handwerkspartner beraten bei Anlagenplanung und Technologiewahl.

Deutschlandweite Systemanbieter

Photovoltaik-Systemanbieter bieten Komplettlösungen an. Ein besonderer Fokus liegt auf Systemtechnik und Energiemanagement, um den Eigenverbrauch zu maximieren und den Überschuss effizient zu speichern. Manche Anbieter installieren auch Wärmepumpen und Ladestationen fürs E-Auto. 

Je nach Anbieter gibt es Unterschiede inwieweit eher vorgefertigte Systeme oder auch maßgeschneiderte Lösungen entwickelt werden, um die individuellen Anforderungen der Kunden zu erfüllen.

Systemanbieter bieten oft flexible Finanzierungsoptionen an, darunter Direktkauf, Kreditfinanzierung oder Mietmodelle. Ebenso übernehmen sie den langfristigen Wartungsservice und gewährleisten durch umfangreiche Garantien die langfristige Funktionsfähigkeit der Anlage.

Systemanbieter haben unterschiedliche Hintergründe: Einige stammen aus der Herstellung von Solarkomponenten (z.B. SMA), andere sind traditionelle Systemhäuser (z.B. IBC Solar), während sich neue Startups in kurzer Zeit zu Internet-Giganten entwickelt haben (z.B. 1Komma5Grad). Die Unternehmen unterscheiden sich in ihrer Erfahrung, den Eigentümerstrukturen und den angebotenen Finanzierungsmodellen. Man sollte die Anbieter genau prüfen, ob ihre Werte und Geschäftsmodelle zu den eigenen Vorstellungen passen.

Photovoltaik-Marktreport

Der Photovoltaik-Marktreport von Patrick Jüttemann bietet eine faktenbasierte Analyse des Marktes für Photovoltaiksysteme in Deutschland. Er dient als Orientierungshilfe für Hausbesitzer und kleine Unternehmen, die den Kauf einer Photovoltaikanlage planen und sich einen Überblick über aktuelle Trends, Fördersysteme und die Marktlage verschaffen möchten. Es werden PV-Dachanlagen bis 30 kW Leistung thematisiert.

Der Marktreport ist nicht zuletzt hilfreich, weil er Fallstricke bei der Auswahl von Anbietern aufzeigt und wie man typische Fehler bei der Anlagenplanung vermeidet. Er umfasst zehn ausführliche Profile von deutschlandweiten Systemanbietern. Auf dieser Basis kann man die Unternehmen gut vergleichen.  

Die Publikation spart den Lesern viele Stunden eigener Recherche, indem sie die wichtigsten Informationen übersichtlich zusammenfasst. Anstatt der oft irreführenden Werbefloskeln der Anbieter bietet der Report ehrliche und fundierte Analysen vom neutralen Experten.

Hier weitere Infos:
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Photovoltaik-Marktreport

Über den Autor

Patrick Jüttemann

Patrick Jüttemann ist neutraler Experte für Kleinwindkraftanlagen und Autor diverser Fachpublikationen. Er ist Gründer und Inhaber des 2011 gestarteten Kleinwindkraft-Portals und des dazugehörigen YouTube-Kanals "Kleinwindkraft".
Er ist international anerkannter Experte zu gewerblichen und privaten Kleinwindanlagen für die lokale Energieversorgung. Dazu gehört die Integration von Photovoltaik und Stromspeichern.
Seine Arbeit als Autor ist durch aktuelle Marktanalysen, wissenschaftlich fundierte Berichte und Verbraucherschutz gekennzeichnet. Als Experte wird er in diversen renommierten Zeitschriften wie beispielsweise der ZEIT, F.A.Z. und c’t (Heise Gruppe) zitiert.