Eine nachhaltige Marktdurchdringung von Kleinwindkraftanlagen wird nur dann erreicht, wenn die Technologie das Vertrauen der Verbraucher gewinnt. Während ein Großteil der Hersteller von Kleinwindanlagen realistische Ertragszahlen veröffentlichen, gibt es immer wieder schwarze Schafe, die den Kunden geschönte Zahlen präsentieren. Unabhängige Untersuchungen basierend auf wissenschaftlichen Standards sind vor diesem Hintergrund ein wichtiges Instrument für die Verbraucherberatung im Bereich der Kleinwindkraft.

Der britische Energy Saving Trust hat 2009 eine umfangreiche Studie veröffentlicht. Über zwölf Monate wurde der Betrieb von 57 Windrädern an verschiedensten Standorten in Großbritannien untersucht. Südliche Küstenlagen am Ärmelkanal waren ebenso inbegriffen wie hügelige Binnenlandstandorte als auch Inseln vor der Nordküste von Schottland. Dabei muss berücksichtigt werden, dass in Großbritannien mit die besten Windressourcen in Europa vorherrschen. Wenn man Italien und Spanien als Sonnenländer bezeichnet, dann sind England und Schottland typische Windländer. Die Leistung der Turbinen lag zwischen 400 und 6.000 Watt.
Der Energy Saving Trust wird von der britischen Regierung und Privatunternehmen finanziert und nimmt quasi die Rolle einer Energieagentur ein. Die Studienergebnisse haben wichtige Erkenntnisse für die Verbraucherberatung erschlossen. In den lokalen Beratungsbüros des Energy Saving Trust werden Bürger auch zu Kleinwindanlagen beraten.
In Richtung der Verbraucher wird betont, dass die Messung der Windverhältnisse an einem spezifischen Standort von entscheidender Bedeutung ist. Dabei sollten leistungsfähige Windmessgeräte verwendet werden.
Auf Gebäuden installierte Kleinwindanlagen kamen vorwiegend in urbanen Gebieten zum Einsatz, die aufgrund der Bebauung durch unzureichende Windverhältnisse gekennzeichnet waren. Auf Masten installierte, frei stehende Anlagen haben dagegen oftmals sehr gute Werte aufweisen können.
Auf Basis der Standortuntersuchungen wurde das Potenzial für Kleinwindkraftanlagen in Großbritannien für Anlagen im Leistungsspektrum von 400 W und 6 kW berechnet. Man schätzt, dass es in GB über 450.000 Grundstücke mit einer mittleren Jahreswindgeschwindigkeit von mindestens 5 m/s gibt. Pro Jahr könnten rund 3.500 GWh Strom erzeugt werden, das sind fast 1 % des britischen Stromverbrauchs.
Die Studie „Location, location, location – Domestic small-scale wind field trial report” wurde im Juli 2009 veröffentlicht und kann heruntergeladen werden auf der Seite des Energy Saving Trust.
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