Die Investition in eine Photovoltaikanlage wird sich nur dann lohnen, wenn kostspielige Fehler vermieden werden. Die Weichen werden bei der Wahl des Anbieters gestellt.
Der Photovoltaik-Markt ist unübersichtlich, mit vielen Anbietern und einer komplexen Technik. Die Angaben in der Werbung und Verkaufstexten sind nicht immer realistisch.
Für den Hausbesitzer tauchen in den Suchergebnissen bei Google oft Vermittler auf wie Angebotsportale und Preisvergleiche, die nicht automatisch die besten Photovoltaik-Anbieter zum Vorschein bringen.
Hier einige der häufigsten Fehler bei der Wahl von Solaranlagen-Anbietern und wie sie vermieden werden können.
Inhaltsverzeichnis
Vorsicht bei sehr günstigen Angeboten
Preisvergleiche können in die Irre führen. Angebote, die auf den ersten Blick sehr günstig erscheinen, können sich langfristig als viel teurer entpuppen. Beispielsweise, weil keine hochwertigen Komponenten verwendet werden oder die Installation schludrig durchgeführt wurde.
Auch unrealistische Prognosen zur Stromerträgen und Wirtschaftlichkeit sehen auf dem Papier erstmal gut aus. Aber der Schock kommt spätestens nach einem Jahr, wenn die Erträge viel geringer sind als im Angebot angegeben. Die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage ist dann viel geringer als ursprünglich angegeben.
Besonders günstige Angebote oder auch sehr hohe prognostizierte Stromerträge sollten skeptisch machen.
Systemtechnik nicht flexibel und zukunftsfähig
Photovoltaik besteht nicht mehr nur aus Solarmodulen. Ein vollumfängliches System umfasst ein flexibles Energiemanagement und die Möglichkeit später Verbraucher wie ein E-Auto und/oder eine Wärmepumpe zu integrieren. Das ist ungemein wichtig, denn die Wirtschaftlichkeit des Photovoltaiksystems entsteht durch einen möglichst hohen Eigenverbrauch des Sonnenstrom. Das erhöht automatisch die Autarkie, d.h. die Unabhängigkeit vom Stromnetz.
Achte darauf, dass der Anbieter ein integriertes Gesamtsystem anbietet. Prüfe, wie spätere Integrationen wie z.B. eine Wallbox in das Energiemanagement eingebunden werden können. Frage nach, auf welchen technischen Standards das Energiemanagement basiert und wie offen das System für Integrationen von Drittanbietern ist.
Pauschale Rankings statt individuelles Angebot
Vergleichsportale und Testsieger-Rankings führen oft in die Irre. Sie bieten nur eine allgemeine Übersicht und berücksichtigen kaum individuelle Anforderungen. Dazu zählen unter anderem die Ausrichtung des Daches, der Standort (Verschattung) oder der zukünftige Energiebedarf. Pauschale Empfehlungen sollten daher immer mit Vorsicht genossen werden. Nur ein sorgfältig erstelltes und individuelles Angebot ist aussagekräftig.
Telefonische Absprachen tauchen nicht im Angebot auf
So mancher Vertriebsmitarbeiter macht Zusagen am Telefon, die später nicht im schriftlichen Angebot erscheinen. Es ist wichtig, alle telefonischen Absprachen schriftlich zu dokumentieren und vom Anbieter bestätigen zu lassen. Falls die telefonisch besprochenen Details im Angebot fehlen, sollte unbedingt nachgefragt und auf eine schriftliche Bestätigung bestanden werden. Nur so lassen sich Missverständnisse und unerwartete Zusatzkosten vermeiden.
Stromspeicher zu groß
Ein häufiger Fehler bei der Planung eines Photovoltaik-Systems ist die Überdimensionierung des Stromspeichers. Viele Anbieter verkaufen größere Speicher als notwendig, was die Investitionskosten unnötig erhöht. Dabei reicht für die meisten Haushalte ein Speicher mit einer nutzbaren Kapazität von rund 5 kWh aus, um den nächtlichen Strombedarf abzudecken.
Nur wer eine maximale Autarkie beabsichtigt und nicht so sehr aufs Geld schaut sollte sich einen großen Stromspeicher von z.B. 10 kWh anschaffen.
Bidirektionales Laden von Elektroautos könnte in Zukunft einen großen Stromspeicher überflüssig machen, da die Fahrzeugbatterie als zusätzlicher Speicher für den Haushalt genutzt werden kann.
Unklare Garantie und Wartungsverträge
Ein weiteres Problem bei der Wahl eines Photovoltaikanbieters können unzureichende und intransparente Garantie- und Wartungsverträge sein. Manche Angebote enthalten nur vage Angaben zu Garantieleistungen und Wartungsumfängen, die bei genauem Hinsehen unzureichend sind.
Es ist wichtig, explizit nach der Dauer und den Bedingungen der Garantien zu fragen. Zum einen für einzelne Komponenten wie Solarmodule, Wechselrichter und Stromspeicher. Zum anderen für das System als Ganzes.
Auch bei Wartungsverträgen ist es ratsam, auf transparente Bedingungen und regelmäßige Inspektionen zu achten, um Ausfälle und teure Reparaturen zu vermeiden.
Photovoltaik-Marktreport hilft bei der Anbieterwahl
Der Photovoltaik-Marktreport bietet eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Wahl des richtigen Anbieters. In einem unübersichtlichen Markt, in dem zahlreiche Anbieter mit unterschiedlichen Angeboten und Preismodellen um Kunden werben, hilft der Marktreport, den Überblick zu behalten.
Mit detaillierten Profilen von 10 führenden Anbietern werden deren Stärken, Schwächen und besonderen Merkmale transparent dargestellt.
Ebenfalls werden viele Tipps präsentiert, was man beim Einholen von Angeboten beachten und was Angebote enthalten sollten.
Hier gibt es weitere Infos zum Photovoltaik-Marktreport.